Willkommen zum Modul „Materialien für den Online-Unterricht erstellen“!
Sie bekommen hier Einblicke, wie Unterrichtsmaterialien an die unterschiedlichen Bedürfnisse der Lernenden angepasst werden können, unabhängig davon, an welchem Ort sie sich während des Unterrichts oder der Lernaktivitäten befinden.
Sie erfahren, wie wichtig Flexibilität bei der Erstellung von Inhalten ist und wie sich das auf Online-Unterricht und Blended Learning anwenden lässt. Am Ende dieses Moduls werden Sie sehen, wie man Inhalte erstellt, die in verschiedene Lernumgebungen passen und die Lernerfahrung in Fern- und gemischten Umgebungen verbessern.
Nach Abschluss dieses Moduls haben Sie idealerweise...
In diesem Modul vertiefen Sie Ihr Verständnis grundlegender Konzepte und Vorgehensweisen beim Erstellen von Lehr- und Lernmaterial für Online-Unterricht. Es geht hier um unterschiedliche Lernbedürfnisse; Arten von Unterrichtsmaterial; Gestaltungsprinzipien und eine gute user experience (UX, Benutzererfahrung), und Informationsarchitektur.
Wir beginnen mit Lerntheorien und mit der Frage, was für die Entwicklung effektiver Lernmaterialien für Online-Unterricht wichtig ist. Damit sollten Sie in der Lage sein, eigene Inhalte zu erstellen, die für unterschiedliche Lerntypen geeignet sind.
Dann werden wir Prinzipien untersuchen, die für Materialien sowohl für Online- als auch für Präsenzuntericht wichtig sind. Dazu gehören visuelle Gestaltung und Interaktivität.
Zuletzt werden wir lernen, Lehr- und Lernmaterialien an die sich verändernde Landschaft des Online-Unterrichtens anzupassen. Wir werden digitale Plattformen, Tools für die Zusammenarbeit und datengestützte Strategien nutzen, um physische und virtuelle Lernumgebungen miteinander zu verbinden (dies dann als Blended Learning).
Im Folgenden geht es um verschiedene Formen, Präsenz- und Online-Aktivitäten zu kombinieren. Das Ziel ist, den Lernenden sowohl sowohl synchrone als auch asychrone Teilnahme zu ermöglichen.
In diesem Schritt werden die Grundlagen für die Schaffung einer erfolgreichen Blended-Learning-Umgebung gelegt. Wir werden verschiedene Modelle untersuchen, die Präsenz- und Online-Interaktionen kombinieren, und dabei die Anpassung an flexible Modelle betonen, bei denen das Lernen entweder synchron oder asynchron erfolgt, um den individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden.
Bieten Sie flexible Lernpfade an, indem Sie eine Vielzahl von Ressourcen anbieten, z. B. Lesestoff, Videos, interaktive Aktivitäten und Diskussionen, damit die Teilnehmer das Format wählen können, das ihrem Lernstil am besten entspricht. Bieten Sie verschiedene Einstiegsmöglichkeiten in die Themen an, damit die Lernenden den Kursinhalt entsprechend ihren Interessen und Vorkenntnissen nutzen können.
Bieten Sie verschiedene Bewertungsmöglichkeiten an: Bieten Sie zum Beispiel sowohl traditionelle schriftliche Aufgaben als auch alternative Beurteilungen wie projektbasierte Aufgaben, Präsentationen oder gemeinschaftliche Aktivitäten an, QMC. Erlauben Sie den Teilnehmern, Bewertungsformate auf der Grundlage ihrer Stärken und Interessen zu wählen.
Ermutigen Sie die Teilnehmer, über ihre Lernpräferenzen, Stärken und verbesserungswürdigen Bereiche nachzudenken. Stellen Sie Hilfsmittel oder Vorlagen zur Verfügung, um persönliche Lernziele festzulegen.
Bieten Sie konstruktives Feedback zu den Bewertungen an, damit die Lernenden ihre Fortschritte und die Bereiche, in denen sie wachsen können, besser verstehen.
1.2. Digitale Kompetenzen berücksichtigen Sie können nur dann gute Materialien für den Online-Unterricht erstellen, wenn Sie die Kompetenzen ihrer Lernenden für den Umgang mit digitalen Hilfsmitteln kennen. Und natürlich müssen Sie auch Ihre eigenen digitalen Kompetenzen kennen.
Beim Erstellen Ihrer eigenen Materialien für den Online-Unterricht achten Sie auf:
Sie müssen einige Dinge beachten:
ist bei der Gestaltung von Kursen im LMS wichtig. Denken Sie über Ihre Inhalte nach und organisieren Sie sie logisch, indem Sie die den Abschnitten klare Titel geben.
helfen den Lernenden, aufmerksam zu bleiben. Bieten Sie darum Videos, Simulationen, Quizzes und interaktive Präsentationen an.
kann gefördert werden mit Diskussionsforen und Phasen von Gruppenarbeit.
Lernerfolgsmessung und Feedback kann auch über Online-Tools erfolgen. Entwickeln Sie multimediale Tests, Prüfungen und Simulationen, mit denen die Lernenden ihre Verständnis des Stoffs zu demonstrieren.
Fügen Sie Phasen der Zusammenarbeit in Echtzeit (synchron) ein, etwa durch gemeinsames Arbeiten an Dokumenten. Online-Tools entwicklen sich schnell weiter. Es ist darum gut, durch daurende Nutzung up-to-date und in der Übung zu bleiben.
Beim Online-Lernen geht nicht nur um vielfältige Inhalte sondern auch um vielfältige Medien, Darstellungsformen, Sinnesansprachen bzw. Sinneswahrnehmungen. Man spricht hier von Multimodalität..
Unterschiedliche Medien haben unterschiedliche Vor- und Nachteile, und unterschiedliche Lernende haben unterschiedliche Vorlieben oder Begabungen.
Wir unterscheiden hier:
Interaktiv : Quizfragen, Spiele, Simulationen... all dies erfordert die aktive Teilnahme der Lernenden.
Gruppenarbeit: Führen Sie Gruppendiskussionen, Foren oder gemeinsame Projekte durch, um das Lernen in der Gruppe „in Echtzeit“ (synchron) anzuregen. Es gibt für Online-Unterricht vielerlei Tools dazu.
Adaptive Lernsysteme: Adaptive Lernsysteme sind solche, die den Stoff und seine Präsentation an den auf der Grundlage der individuellen Fortschritte und Präferenzen personalisieren.
Beispiele aus der Praxis / Fallbeispiele: Fallbeispiele, Erfolgs-Stories, Beispiele aus der Praxis können in vieler Hinsicht lehrreich sein, gerade weil sie situativen Kontext bieten. Hier wird Theorie mit Praxis verbunden.
Indem Sie Ihren Online-Unterricht auf einer Mischung aus textlichen, visuellen, auditiven, interaktiven und kollaborativen Materialien aufbauen, schaffen Sie eine abwechslungsreiche Lernsituation, die auch Lernende mit unterschiedlichen Lernpräferenzn anspricht. Sie vermitteln Stoff auf mehreren Kanälen, und das verbessert das Verstehen und Behalten.
Strukturieren:
Beachten Sie die Regeln der sinnvollen Informations-Aufbereitung. Inhalte sollen logisch zusammenhängen und dem Nutzer leicht verständlich sein.
Gliedern Sie Ihre Inhalte in einer klaren Hierarch mit Überschriften, Zwischenüberschriftenund ggf. Aufzählungspunkten
Nutzen Sie Narrative! Story-telling und sequentiellen Präsentation helfen dem Verständnis!
Provozieren Sie Interaktion! Einfache Methoden sind Quizzes und Diskussionen.
Logische Hierarchie Schlüsselpunkte:
Ordnen Sie die Informationen so an, dass die wichtigsten Konzepte in den Vordergrund gestellt und Zusammenhänge hervorgehoben werden.
Bedenken Sie bei der Strukturierung des Stoffs auch, dass es verschiedene Lerngewohnheiten gibt
Regeln für die Nutzung von Medien
Nutzen Sie Multimodalität (Abwechslung von Text, Bild, Videos, Infografiken etc.), um das Verstehen zu verbessern
Interaktion ermöglichen
Nutzen Sie Peer-Review als Lernaktivität: Teilnehmer geben anderen Teilnehmern Feedback zu deren Arbeit.
4.1. Was ist UX?
User Experience (UX) meint die Qualität der Interaktion, die Nutzer mit digitalen Materialien, Schnittstellen und Systemen haben.
Zu guter UX gehören einfache Navigation, Klarheit der Information und ansprechende visuelle Gestaltung.
Gute UX heißt auch, dass Lehr- und Lernmaterialien barrierefrei sind und dass sie intuitiv verwendet werden können.
Motivation
Das Lehr- und Lernmaterial soll aktives und sinnvolles Lernen fördern. Die Lernenden sollen also nicht nur den Inhalt verstehen, sondern auch motiviert bleiben.
Messen Sie Ihre Materialien an den folgenden Fragen:
Bieten meine Materialien einfache Navigation, klare Struktur, und sind sie optisch ansprechend?
Gute Benutzerführung in Online-Kursmaterial – Beispiellösung zur Übung
Aufgabe: Stellen Sie sich vor, Sie entwickeln einen Online-Kurs für ein buntes Publikum. Denken Sie über folgende Fragen nach und notieren Sie sich Antworten dazu (Stichpunkte):*
Anweisungen: Entwerfen Sie eine Online-Lernplattform für eine Vielzahl von Lernenden und beantworten Sie folgende Fragen:
Navigation und Barrierefreiheit: Beschreiben Sie Ihre Navigation. Wie kommt sie Nutzern mit unterschiedlichen Lernbedürfnissen entgegen?
Visuelle Attraktivität und Klarheit: Nennen Sie die visuellen Elemente, die Sie verwenden, um ihr Material ansprechend und klar zu gestalten. Wie können Sie komplexe Inhalte übersichtlich präsentieren?
Informationsarchitektur: Wie organisieren Sie Ihre Materialien, so dass sie möglichst leicht zu erfassen sind? Denken Sie auch an Kategorisierung des Materials und seine logische Abfolge (Sequenzierung)
Gleichgewicht zwischen Wissensvermittlung und Mitmachen: Wie gehen Sie vor, um sowohl aktives Engagement der Lernenden anzustoßen als auch sicherzustellen dass Kerninhalte Ihres Stoffes verstanden und behalten werden?
Feedback und Verbesserung des Materials: Berichten Sie, wie Sie das Feedback der Lernenden einhllen und nutzen, um ihre Materialien zu verbessern.
Reflexion
Denken Sie nach wie effektiv Sie die Grundsätze guter UX angewandt haben, um eine effektive Lernumgebung zu schaffen. Holen Sie sich Feedback von Kollegen oder Mentoren, um Ihren Ansatz weiter zu verfeinern.
Beispiellösung: Evaluierung der Nutzererfahrung bei Bildungsschnittstellen
1) Navigation und Zugänglichkeit:
Klare und intuitive Menüstruktur mit beschrifteten Kategorien und Unterkategorien
2) Visuelle Attraktivität und Klarheit:
3) Informationsarchitektur:
4) Gleichgewicht zwischen Wissensvermittlung und Interaktion
5) Benutzer-Feedback einholen
Für Online-Unterricht gibt es eine Vielzahl von Tools. Kein Mensch kann den Überblick über alles haben. Aber man kann sich jederzeit über die derzeit populären Tools informieren.
In dieser Übung sollen Sie als Lehrperson digitale Plattformen und Tools für den Online-Unterricht erkunden..
Anweisungen:
Digitale Plattformen für Lern-Aktivitäten
Tools für Zusammenarbeit
Finden Sie heraus, was die Konzepte „virtuelle Realität“ (VR), „erweiterte Realität“ (AR, augmented reality) und „Gamification“ bedeuten.
Schildern Sie, wie diese Dinge in Online-Unterricht integriert werden können.
Nennen Sie Beispiele für den Einsatz dieser Dinge im Bildungswesen
Tipps: Erstellen Sie ein umfassendes Dokument, das Folgendes enthält:
Hinweis: Diese Übung regt dazu an, verschiedene Werkzeuge und Technologien, die im vorherigen Kapitel besprochen wurden, individuell zu erforschen.
Ziel ist es, die Teilnehmer in die Lage zu versetzen, fundierte Entscheidungen zu treffen, wenn es um die Anpassung von Schulungsmaterialien für das Fern- und Blended Learning geht.
Moodle: Ein Open-Source-LMS, das für seine Flexibilität und Anpassungsmöglichkeiten bekannt ist. Es bietet Funktionen wie Kursmanagement, Quizfragen und Diskussionsforen. Die Administration anspruchsvoll sein.
Canvas: Ein LMS mit einer modernen Oberfläche. Es betont die Bereitstellung von Multimedia-Inhalten aus und bietet gute Werkzeuge für die Zusammenarbeit. Für einige erweiterte Funktionen sind zusätzliche Plugins erforderlich.
Blackboard Learn: Ein weit verbreitetes LMS mit einem umfassenden Satz von Werkzeugen für die Kurserstellung und die Aktivierung der Lernenden. Es bietet eine zuverlässige und skalierbare Lösung, kann aber auch altbacken wirken.
Zoom: Beliebtes Tool für Videokonferenzen mit Funktionen wie Breakout-Räumen und interaktiven Whiteboards.
Microsoft Teams: Bietet nahtlose Zusammenarbeit mit Funktionen wie Chat, Dateifreigabe und Videokonferenzen. Es erfordert möglicherweise Vertrautheit mit den Produkten der Firma Microsoft.
Google Meet: Einfaches Tool für Videokonferenzen, das gut in andere Google-Produkte integriert ist. Es ist leicht zu bedienen, aber einige fortgeschrittene Funktionen können Ihnen fehlen.
c) Andere Online-Plattformen:
Salesforce: Diese auf Unternehmensschulungen zugeschnittene Plattform bietet personalisierte Lernpfade und ist mit Salesforce CRM integriert. Eignet sich ggf. für Organisationen mit spezifischen betrieblichen Schulungsanforderungen. https://trailhead.salesforce.com/content/learn/modules/mth-basics/learn-about-mytrailhead
Coursera: Zugang zu einer breiten Palette von Weiterbildungskursen von Universitäten etc. Allerdings können die Anpassungsmöglichkeiten im Vergleich zu anderen Plattformen begrenzt sein. https://www.coursera.org/
2) Tools für die Zusammenarbeit
Miro: Ein vielseitiges virtuelles Whiteboard mit Funktionen für die Zusammenarbeit in Echtzeit. Bietet verschiedene Vorlagen.
Google Workspace: Ermöglicht gemeiname Arbeit an Dokumenten, Kalkulationstabellen und Präsentationen. Es gibt auch Funktionen zum Kommentieren und zum Vorschlagen von Änderungen.
Trello: Ein intuitives Projektmanagement-Tool mit Boards, Listen und Karten. Es erleichtert die Verwaltung von Aufgaben und die Zusammenarbeit, nutzbar auch für Gruppenprojekte im Online-Unterricht.
Simulation einer realen Arbeitsumgebung für Praxis-Training, viel genutzt im Gesundheitswesen und der Fertigung.
Erweiterung des Schulungsmaterials mit AR-Overlays für die Anleitung am Arbeitsplatz, z. B. mit Schritt-für-Schritt-Anweisungen bei der Wartung von Geräten.
Einbindung von Spielelementen in Schulungsmodule zur Steigerung des Engagements, der Motivation und des Wissenserhalts, geeignet für Kurse zur Einhaltung von Vorschriften oder zum Aufbau von Fähigkeiten.
Schlussfolgerung:
Diese Übung liefert wertvolle Erkenntnisse für die Auswahl der am besten geeigneten Elemente für Fernunterricht und Blended Training. Die Berücksichtigung der spezifischen Bedürfnisse und Ziele des Schulungsprogramms ist für eine fundierte Entscheidungsfindung unerlässlich.
Was ist bei virtuellen Diskussionen und Zusammenarbeit online wichtig?
Gezielte Kommunikation ist beim Online-Unterricht noch wichtiger als sonst
Nutzen Sie verschiedene Techniken zum Anregen von Diskussionen
Versuchen Sie, ein Gemeinschaftsgefühl aufzubauen.
🡪 Er fördert stets eine offene Kommunikation und ein unterstützendes Online-Lernumfeld.
Dieses Buch bietet einen umfassenden Überblick über Blended Learning in der Hochschulbildung und liefert Rahmenbedingungen, Grundsätze und praktische Leitlinien für die Umsetzung.
Von der Europäischen Union finanziert. Die geäußerten Ansichten und Meinungen entsprechen jedoch ausschließlich denen des Autors bzw. der Autoren und spiegeln nicht zwingend die der Europäischen Union oder der Europäischen Exekutivagentur für Bildung und Kultur (EACEA) wider. Weder die Europäische Union noch die EACEA können dafür verantwortlich gemacht werden.Projektnummer: 2022-1-SE01-KA220-VET-000087462